Rotlicht (2012)

Die Geräusche des Tanzes

WZ, 23. November 2012

… In neun Sequenzen zeigen beide eindrucksvoll, wie Bewegung und Klang ineinander greifen können …

Der Westen, 1.Juli.2012

… Ein szenisches Miniaturstück mit großem Effekt….Wunderschön und mit erstaunlich sprechender Wirkung…
… Eine ästhetische Symbiose …

Revierpassagen, 29.6.2012

Jazz-Atmen, Zischen des Horns und Schmatzen am Mundstück, ein Alphorn wird geknutscht und gerieben; faunisch bläst Hahne das Schneckenhorn, schelmisch das Abflussrohr aus dem Baumarkt. Die verwitternden Eisenschalen von Blindgängerbomben, die nicht detonierten, klingen nun als Glocken. Die Musikerin wirft von Hand Patronenhülsen, Abfall von Projektilen, in einen umgekehrten Stahlhelm, und daneben stehen Eierbecher, die das Ganze ironisieren. Ein Ohren- und Augenspaß, der zugleich zu denken gibt.

Tanz, Melanie Suchy, Nov. 2012

… „Rotlicht“ meint auch die Signalbirne in Tonstudios. „on air“ wird einmal an die Rückwand projiziert … Auf Sendung sind Körper und Sound, die einander belauern.
… „Rotlicht“ aber hat zwischen dem schwebenden Ernst auch heitere, spielerische Momente. Da haben sich zwei Künstlerinnen getroffen, die auf angenehm unprätentiöse und gekonnte Weise ihr Ding machen. In der Tat: Gleichwertige.


Choreographie/Tanz: Henrietta Horn

Komposition/Klang: Dorothée Hahne

Licht/Pixel: Reinhard Hubert

Kostümberatung: Margit Koch

Organisation/Produktion: Claudia Lüttringhaus

Produktionsassistenz: Sabina Stücker

Spieldauer: 60 Minuten

Uraufführung: 3. Mai 2012, Essen

Gefördert von: Kunststiftung NRW; Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen; Sparkasse Essen; Kulturbüro der Stadt Essen; G.D Baedeker Stiftung

Dank an: PACT Zollverein/Choreographisches Zentrum NRW, Folkwang Universität der Künste; ICEM


Pressetexte

Ein Ohren- und Augenspaß …

Revierpassagen, 29. Juni 2012

… Jazz-Atmen, Zischen des Horns und Schmatzen am Mundstück, ein Alphorn wird geknutscht und gerieben; faunisch bläst Hahne das Schneckenhorn, schelmisch das Abflussrohr aus dem Baumarkt. Die verwitternden Eisenschalen von Blindgängerbomben, die nicht detonierten, klingen nun als Glocken. Die Musikerin wirft von Hand Patronenhülsen, Abfall von Projektilen, in einen umgekehrten Stahlhelm, und daneben stehen Eierbecher, die das Ganze ironisieren. Ein Ohren- und Augenspaß, der zugleich zu denken gibt …

… mit langem Beifall gefeiert

Henrietta Horns neues Meisterwerk „Rotlicht“ im Pina-Bausch-Theater

NRZ, 5. Mai 2012, Dagmar Schenk-Güllich

„Rotlicht“ nennt die Choreographin und Tänzerin Henrietta Horn ihr neues Werk, das im Pina Bausch Theater der Folkwang Universität mit großem Erfolg seine Uraufführung erlebte. Es ist aus der Zusammenarbeit mit der Komponistin Dorothée Hahne entstanden.

Mit „Rotlichtmilieu“ hat das Werk nichts zu tun. 2009 war es die Farbe „Blau“ im Tanzwerk „Schimmer“, die die Choreographin zum Nachspüren der Verbindung zwischen Bewegung, Licht, Musik und Tanz anregte. Mit feinem Empfinden für sichtbare und hörbare Erfahrungen, ihre Umsetzung in Tanz hat sie auch diesmal ein Meisterwerk abgeliefert. Die Choreographie der ehemaligen Leiterin des Folkwang Tanzstudios orientiert sich an Geräuschmusiken der Komponistin, die ihrerseits die Tanzgeräusche in Klänge umgesetzt hat. Mit Live-Elektronik und Improvisation ist ein mehrteiliger, kurzweiliger Abend entstanden.

Elegante, schlangenhafte Bewegungen im Raum, dann abrupte Abbrüche zu Alphorngeräuschen leiten den Abend ein. Schrittgeräusche lassen an einen virtuellen Partner denken. Sie werden zunehmend hektischer, türmen sich auf, die Tanzbewegungen werden chaotischer. Aber auch Humor hat seinen Platz, wenn sich Hornistin und Tänzerin auf Stühlen platzieren und ganz anders reagieren, als erwartet. Gut gelungen auch die Szene „Boden mit Dame“, wo sich Henrietta Horn auf engem Raum zu live-elektronisch bearbeiteten Tanzgeräuschen auf dem Boden wälzt oder „Kanon“ , wo Live-Gesang zu sich selber singt und auf den Tanz Einfluss nimmt.

Blindgängerbombenglocken, Eierbecher, Militärhelm, Patronenhülsen werden dann zum Klinge(l)n gebracht, während die Tänzerin mit lasziven Bodenübungen die schönsten Videobilder per Live-Elektronik auf die Leinwand zaubert. Die Choreographin hat in der Komponistin Dorothée Hahne eine gute Partnerin gefunden.

Tanz mit dem tönenden Abflussrohr

MZ, 6. Mai 2013

Münster – Das Alphorn gibt seltsame Töne von sich. Denn es wird von Dorothée Hahne nicht geblasen, sondern gerieben und traktiert. Parallel zur Musik tanzt Henrietta Horn über die Bühne. Sie zuckt, windet sich und läßt die Arme fliegen, und man fragt sich unwillkürlich, wer hier wem folgt – die Tänzerin der Musik oder die Musikerin dem Tanz? So ganz eindeutig ist das nicht in „Rotlicht“, einer technisch wunderbar verspielten Performance, die am Mittwoch im Pumpenhaus zu sehen war …

… Klang und Bewegung treffen hier als gleichwertige Thesen aufeinander und werden durch die künstlerische Umsetzung auf eine höhere Ebene gebracht. Hegel hätte seine Freude daran gehabt.

 

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